German Original (Official) Version
§ 13 BlnDSG Befugnisse
- 1Die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit nimmt im Anwendungsbereich der Verordnung (EU) 2016/679 die Befugnisse gemäß Artikel 58 der Verordnung (EU) 2016/679 wahr. 2Die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit kann im Falle von Verstößen gegen Vorschriften der Verordnung (EU) 2016/679, dieses Gesetzes sowie andere Vorschriften über den Datenschutz, diese mit der Aufforderung beanstanden, innerhalb einer bestimmten, angemessenen Frist Stellung zu nehmen sowie Maßnahmen darzustellen, die die Verstöße beseitigen sollen.
- 1Stellt die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit bei Datenverarbeitungen durch öffentliche Stellen zu Zwecken außerhalb des Anwendungsbereichs der Verordnung (EU) 2016/679 Verstöße gegen die Vorschriften dieses Gesetzes oder gegen andere Vorschriften über den Datenschutz oder sonstige Mängel bei der Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten fest, so beanstandet sie oder er dies gegenüber dem Verantwortlichen und fordert diesen zur Stellungnahme innerhalb einer von ihr oder ihm zu bestimmenden angemessenen Frist auf. 2Die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit kann von einer Beanstandung absehen oder auf eine Stellungnahme verzichten, insbesondere wenn es sich um unerhebliche oder inzwischen beseitigte Mängel handelt. 3Die Stellungnahme soll auch eine Darstellung der Maßnahmen enthalten, die auf Grund der Beanstandung der oder des Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit getroffen worden sind. 4Die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit kann den Verantwortlichen auch davor warnen, dass beabsichtigte Verarbeitungsvorgänge voraussichtlich gegen in diesem Gesetz enthaltene und andere auf die jeweilige Datenverarbeitung anzuwendende Vorschriften über den Datenschutz verstoßen.
- 1Sofern in den Fällen des Absatzes 1 Satz 2 und Absatz 2 Satz 1 die beanstandeten Verstöße oder Mängel auch unter Berücksichtigung der Stellungnahme weiterhin bestehen, kann die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit dem für die öffentliche Stelle jeweils zuständigen Ausschuss des Abgeordnetenhauses Bericht erstatten und hierfür die Aufnahme auf die Tagesordnung einer Sitzung des Ausschusses verlangen, wenn ein vorheriger Einigungsversuch mit der öffentlichen Stelle erfolglos geblieben ist. 2Dieses Recht besteht auch ohne vorherigen Einigungsversuch, wenn die Stellungnahme nicht innerhalb der bestimmten Frist erfolgt; dies gilt auch, wenn die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit die öffentliche Stelle zu einer weiteren Stellungnahme unter Setzung einer angemessenen Frist auffordert. 3Verfahren, Form und Frist für die Aufnahme auf die Tagesordnung des jeweils zuständigen Ausschusses richten sich nach den durch das Abgeordnetenhaus festgelegten Regelungen. 4Die Rechte der Abgeordneten, insbesondere zur Gestaltung der Sitzung in dem Ausschuss, bleiben unberührt. 5Andere Rechte der oder des Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, insbesondere das Recht aus Artikel 58 Absatz 3 Buchstabe b der Verordnung (EU) 2016/679 und aus § 11 Absatz 2, bleiben unberührt.
- Die öffentlichen Stellen sind verpflichtet, der oder dem Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit und ihren oder seinen Beauftragten
- jederzeit Zugang zu den Diensträumen, einschließlich aller Datenverarbeitungsanlagen und -geräte, zu gewähren und
- alle Informationen, die für die Erfüllung ihrer oder seiner Aufgaben erforderlich sind, bereitzustellen.
- Die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit ist befugt, die durch sie oder ihn festgestellten Verstöße gegen Vorschriften der Verordnung (EU) 2016/679, dieses Gesetzes sowie anderer Vorschriften über den Datenschutz bei den zuständigen Justizbehörden zur Kenntnis zu bringen und personenbezogene Daten zu übermitteln, soweit dies zur Durchführung des jeweiligen Ermittlungsverfahrens erforderlich ist.
- 1Soweit es für die Erfüllung ihrer oder seiner Aufgaben erforderlich ist, kann die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit personenbezogene Daten verarbeiten. 2Dies gilt auch für die Verarbeitung von besonderen Kategorien personenbezogener Daten im Sinne von Artikel 9 Absatz 1 der Verordnung (EU) 2016/679, soweit ein erhebliches öffentliches Interesse dies erfordert. 3Ein erhebliches öffentliches Interesse nach Satz 2 liegt insbesondere vor, wenn die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Aufgaben nach Artikel 57 Absatz 1 Buchstaben a, d bis h, l, o und t der Verordnung (EU) 2016/679 und nach § 11 Absatz 1 Nummern 1, 4 bis 8 und 10 bis 11 sowie § 46 und § 68 wahrnimmt.
- Soweit die oder der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Adressatin oder Adressat eines Beschlusses des Europäischen Datenschutzausschusses ist, hat sie oder er das Recht, unter den in Artikel 263 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union genannten Voraussetzungen binnen zwei Monaten nach dessen Übermittlung beim Europäischen Gerichtshof eine Klage auf Nichtigerklärung des Beschlusses zu erheben.
- Für die Verpflichtung nach Absatz 4 wird das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes, Artikel 28 Absatz 2 Satz 1 der Verfassung von Berlin) für die Betriebs- und Geschäftszeit eingeschränkt.
English Machine Translated Version
Section 13 Powers
- 1The Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information shall exercise the powers pursuant to Article 58 of Regulation (EU) 2016/679 within the scope of application of Regulation (EU) 2016/679. 2The Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information may, in the event of infringements of the provisions of Regulation (EU) 2016/679, of this Act and of other provisions on data protection, object to such infringements by requesting that they submit their observations within a specified and reasonable period of time and present measures to remedy the infringements.
- 1If the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information discovers violations of the provisions of this Act or other provisions on data protection or other deficiencies in the processing or use of personal data in the case of data processing by public bodies for purposes outside the scope of Regulation (EU) 2016/679, he or she shall complain to the controller and request the controller to comment within a reasonable period to be determined by him or her. 2The Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information may refrain from making a complaint or from issuing a statement, especially if the deficiencies are insignificant or have been remedied in the meantime. 3The statement shall also contain a description of the measures taken on the basis of the objection raised by the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information. 4The Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information may also warn the data controller that intended processing operations are likely to violate data protection regulations contained in this Act and other regulations applicable to the respective data processing.
- 1If, in the cases of paragraph 1, sentence 2 and paragraph 2, sentence 1, the violations or deficiencies complained of continue to exist even after the opinion has been taken into account, the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information may report to the committee of the House of Representatives responsible for the public body in question and request that this report be included on the agenda of a meeting of the committee if a previous attempt to reach an agreement with the public body has been unsuccessful. 2This right also exists without a prior attempt at agreement if the statement is not made within the specified period; this also applies if the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information requests the public body to make a further statement, setting a reasonable deadline. 3The procedure, form and deadline for inclusion on the agenda of the respective competent committee shall be governed by the regulations laid down by the House of Representatives. 4The rights of the deputies, in particular to organise the meeting in the committee, remain unaffected. 5Other rights of the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information, in particular the right under Article 58(3)(b) of Regulation (EU) 2016/679 and under Section 11(2), shall remain unaffected.
- Public bodies are obliged to inform the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information and his or her representatives of the following
- grant access to the service premises, including all data processing facilities and equipment, at all times; and
- provide all information necessary for the performance of his or her duties.
- The Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information is authorised to bring to the attention of the competent judicial authorities any violations of the provisions of Regulation (EU) 2016/679, of this Act and of other provisions on data protection that have been ascertained by him or her and to transmit personal data insofar as this is necessary for the conduct of the respective investigative proceedings.
- 1To the extent necessary for the performance of his or her duties, the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information may process personal data. 2This also applies to the processing of special categories of personal data within the meaning of Article 9(1) of Regulation (EU) 2016/679, insofar as a substantial public interest so requires. 3A substantial public interest pursuant to sentence 2 exists in particular if the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information performs tasks pursuant to Article 57(1)(a), (d) to (h), (l), (o) and (t) of Regulation (EU) 2016/679 and pursuant to Section 11(1)(1), (4) to (8) and (10) to (11) as well as Section 46 and Section 68.
- Insofar as the Berlin Commissioner for Data Protection and Freedom of Information is the addressee of a decision of the European Data Protection Board, he or she shall have the right to bring an action for annulment of the decision before the European Court of Justice within two months of its transmission, subject to the conditions set out in Article 263 of the Treaty on the Functioning of the European Union.
- For the obligation under paragraph 4, the fundamental right of inviolability of the home (Article 13 of the Basic Law, Article 28 paragraph 2 sentence 1 of the Constitution of Berlin) shall be restricted for operating and business hours.
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