German Original Version
§ 4 Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Räume
(1) Die Beobachtung öffentlich zugänglicher Räume mit optisch-elektronischen Einrichtungen (Videoüberwachung) ist nur zulässig, soweit sie
- zur Aufgabenerfüllung öffentlicher Stellen,
- zur Wahrnehmung des Hausrechts oder
- zur Wahrnehmung berechtigter Interessen für konkret festgelegte Zwecke
erforderlich ist und keine Anhaltspunkte bestehen, dass schutzwürdige Interessen der betroffenen Personen überwiegen. Bei der Videoüberwachung von
- öffentlich zugänglichen großflächigen Anlagen, wie insbesondere Sport-, Versammlungs- und Vergnügungsstätten, Einkaufszentren oder Parkplätzen, oder
- Fahrzeugen und öffentlich zugänglichen großflächigen Einrichtungen des öffentlichen Schienen-, Schiffs- und Busverkehrs
gilt der Schutz von Leben, Gesundheit oder Freiheit von dort aufhältigen Personen als ein besonders wichtiges Interesse.
(2) Der Umstand der Beobachtung und der Name und die Kontaktdaten des Verantwortlichen sind durch geeignete Maßnahmen zum frühestmöglichen Zeitpunkt erkennbar zu machen.
(3) Die Speicherung oder Verwendung von nach Absatz 1 erhobenen Daten ist zulässig, wenn sie zum Erreichen des verfolgten Zwecks erforderlich ist und keine Anhaltspunkte bestehen, dass schutzwürdige Interessen der betroffenen Personen überwiegen. Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend. Für einen anderen Zweck dürfen sie nur weiterverarbeitet werden, soweit dies zur Abwehr von Gefahren für die staatliche und öffentliche Sicherheit sowie zur Verfolgung von Straftaten erforderlich ist.
(4) Werden durch Videoüberwachung erhobene Daten einer bestimmten Person zugeordnet, so besteht die Pflicht zur Information der betroffenen Person über die Verarbeitung gemäß den Artikeln 13 und 14 der Verordnung (EU) 2016/679. § 32 gilt entsprechend.
(5) Die Daten sind unverzüglich zu löschen, wenn sie zur Erreichung des Zwecks nicht mehr erforderlich sind oder schutzwürdige Interessen der betroffenen Personen einer weiteren Speicherung entgegenstehen.
English Translated Version
Section 4 Video surveillance of publicly accessible spaces
(1) Monitoring publicly accessible areas with optical-electronic devices (video surveillance) shall be permitted only as far as it is necessary
- for public bodies to perform their tasks,
- to exercise the right to determine who shall be allowed or denied access or
- to safeguard legitimate interests for specifically defined purposes
and if there is nothing to indicate legitimate overriding interests of the data subjects. For video surveillance of
- large publicly accessible facilities, such as sport facilities, places of gathering and entertainment, shopping centres and car parks, or
- vehicles and large publicly accessible facilities of public rail, ship or bus transport,
protecting the lives, health and freedom of persons present shall be regarded as a very important interest.
(2) Appropriate measures shall be taken to make the surveillance and the controller’s name and contact details identifiable as early as possible.
(3) Storing or using data collected pursuant to subsection 1 shall be permitted if necessary to achieve the intended purpose and if there is nothing to indicate legitimate overriding interests of the data subjects. Subsection 1, second sentence, shall apply accordingly. The data may be further processed for another purpose only if necessary to prevent threats to state and public security and to prosecute crimes.
(4) If data collected from video surveillance are attributed to a particular person, that person shall be informed of the processing in accordance with Articles 13 and 14 of Regulation (EU) 2016/679. Section 32 shall apply accordingly.
(5) The data shall be deleted without delay, if they are no longer needed for the intended purpose or if the data subject’s legitimate interests stand in the way of any further storage.