German Original Version
§ 82 Gegenseitige Amtshilfe
(1) Die oder der Bundesbeauftragte hat den Datenschutzaufsichtsbehörden in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union Informationen zu übermitteln und Amtshilfe zu leisten, soweit dies für eine einheitliche Umsetzung und Anwendung der Richtlinie (EU) 2016/680 erforderlich ist. Die Amtshilfe betrifft insbesondere Auskunftsersuchen und aufsichtsbezogene Maßnahmen, beispielsweise Ersuchen um Konsultation oder um Vornahme von Nachprüfungen und Untersuchungen.
(2) Die oder der Bundesbeauftragte hat alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um Amtshilfeersuchen unverzüglich und spätestens innerhalb eines Monats nach deren Eingang nachzukommen.
(3) Die oder der Bundesbeauftragte darf Amtshilfeersuchen nur ablehnen, wenn
- sie oder er für den Gegenstand des Ersuchens oder für die Maßnahmen, die sie oder er durchführen soll, nicht zuständig ist oder
- ein Eingehen auf das Ersuchen gegen Rechtsvorschriften verstoßen würde.
(4) Die oder der Bundesbeauftragte hat die ersuchende Aufsichtsbehörde des anderen Staates über die Ergebnisse oder gegebenenfalls über den Fortgang der Maßnahmen zu informieren, die getroffen wurden, um dem Amtshilfeersuchen nachzukommen. Sie oder er hat im Fall des Absatzes 3 die Gründe für die Ablehnung des Ersuchens zu erläutern.
(5) Die oder der Bundesbeauftragte hat die Informationen, um die sie oder er von der Aufsichtsbehörde des anderen Staates ersucht wurde, in der Regel elektronisch und in einem standardisierten Format zu übermitteln.
(6) Die oder der Bundesbeauftragte hat Amtshilfeersuchen kostenfrei zu erledigen, soweit sie oder er nicht im Einzelfall mit der Aufsichtsbehörde des anderen Staates die Erstattung entstandener Ausgaben vereinbart hat.
(7) Ein Amtshilfeersuchen der oder des Bundesbeauftragten hat alle erforderlichen Informationen zu enthalten; hierzu gehören insbesondere der Zweck und die Begründung des Ersuchens. Die auf das Ersuchen übermittelten Informationen dürfen ausschließlich zu dem Zweck verwendet werden, zu dem sie angefordert wurden.
English Translated Version
Section 82 Mutual assistance
(1) The Federal Commissioner shall provide the supervisory authorities in other European Union Member States with information and mutual assistance as far as necessary to implement and apply Directive (EU) 2016/680 in a consistent manner. Mutual assistance shall cover, in particular, information requests and supervisory measures, such as requests to carry out consultations, inspections and investigations.
(2) The Federal Commissioner shall take all appropriate measures required to reply to a request for mutual assistance without delay and no later than one month after receiving the request.
(3) The Federal Commissioner may refuse to comply with the request only if
- he or she is not competent for the subject matter of the request or for the measures he or she is asked to execute; or
- compliance with the request would violate the law.
(4) The Federal Commissioner shall inform the other state’s requesting supervisory authority of the results or, as the case may be, of the progress of the measures taken in response to the request. In the case of subsection 3, he or she shall provide reasons for refusing to comply with the request.
(5) The Federal Commissioner shall, as a rule, supply the information requested by the other state’s supervisory authority by electronic means and using a standardized format.
(6) The Federal Commissioner shall not charge a fee for action taken pursuant to a request for mutual assistance unless he or she has agreed with the other state’s supervisory authority in the individual case on the reimbursement of expenses incurred.
(7) The Federal Commissioner’s requests for assistance shall contain all the necessary information, including in particular the purpose of and reasons for the request. Information exchanged shall be used only for the purpose for which it was requested.
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