German Original Version
§ 18 Verfahren der Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden des Bundes und der Länder
(1) Die oder der Bundesbeauftragte und die Aufsichtsbehörden der Länder (Aufsichtsbehörden des Bundes und der Länder) arbeiten in Angelegenheiten der Europäischen Union mit dem Ziel einer einheitlichen Anwendung der Verordnung (EU) 2016/679 und der Richtlinie (EU) 2016/680 zusammen. Vor der Übermittlung eines gemeinsamen Standpunktes an die Aufsichtsbehörden der anderen Mitgliedstaaten, die Europäische Kommission oder den Europäischen Datenschutzausschuss geben sich die Aufsichtsbehörden des Bundes und der Länder frühzeitig Gelegenheit zur Stellungnahme. Zu diesem Zweck tauschen sie untereinander alle zweckdienlichen Informationen aus. Die Aufsichtsbehörden des Bundes und der Länder beteiligen die nach den Artikeln 85 und 91 der Verordnung (EU) 2016/679 eingerichteten spezifischen Aufsichtsbehörden, sofern diese von der Angelegenheit betroffen sind.
(2) Soweit die Aufsichtsbehörden des Bundes und der Länder kein Einvernehmen über den gemeinsamen Standpunkt erzielen, legen die federführende Behörde oder in Ermangelung einer solchen der gemeinsame Vertreter und sein Stellvertreter einen Vorschlag für einen gemeinsamen Standpunkt vor. Einigen sich der gemeinsame Vertreter und sein Stellvertreter nicht auf einen Vorschlag für einen gemeinsamen Standpunkt, legt in Angelegenheiten, die die Wahrnehmung von Aufgaben betreffen, für welche die Länder allein das Recht der Gesetzgebung haben, oder welche die Einrichtung oder das Verfahren von Landesbehörden betreffen, der Stellvertreter den Vorschlag für einen gemeinsamen Standpunkt fest. In den übrigen Fällen fehlenden Einvernehmens nach Satz 2 legt der gemeinsame Vertreter den Standpunkt fest. Der nach den Sätzen 1 bis 3 vorgeschlagene Standpunkt ist den Verhandlungen zu Grunde zu legen, wenn nicht die Aufsichtsbehörden von Bund und Ländern einen anderen Standpunkt mit einfacher Mehrheit beschließen. Der Bund und jedes Land haben jeweils eine Stimme. Enthaltungen werden nicht gezählt.
(3) Der gemeinsame Vertreter und dessen Stellvertreter sind an den gemeinsamen Standpunkt nach den Absätzen 1 und 2 gebunden und legen unter Beachtung dieses Standpunktes einvernehmlich die jeweilige Verhandlungsführung fest. Sollte ein Einvernehmen nicht erreicht werden, entscheidet in den in § 18 Absatz 2 Satz 2 genannten Angelegenheiten der Stellvertreter über die weitere Verhandlungsführung. In den übrigen Fällen gibt die Stimme des gemeinsamen Vertreters den Ausschlag.
English Translated Version
Section 18 Procedures for cooperation among the federal and Länder supervisory authorities
(1) The Federal Commissioner and the supervisory authorities of the Länder (supervisory authorities of the Federation and the Länder) shall work together in European Union matters with the aim of consistently applying Regulation (EU) 2016/679 and Directive (EU) 2016/680. Before submitting a common position to the supervisory authorities of the other Member States, the European Commission or the European Data Protection Board, the supervisory authorities of the Federation and the Länder shall give each other the opportunity to comment at an early stage. For this purpose, they shall share all relevant information. The supervisory authorities of the Federation and the Länder shall consult the specific supervisory authorities established under Articles 85 and 91 of Regulation (EU) 2016/679 if these authorities are affected by the matter.
(2) If the supervisory authorities of the Federation and the Länder fail to achieve agreement on a common position, the lead supervisory authority, or, in the absence of a lead authority, the joint representative and his or her deputy, shall present a recommendation for a common position. If the joint representative and his or her deputy fail to agree on a recommendation for a common position, the deputy shall determine the recommendation for a common position in matters dealing with the performance of a task for which the Länder alone have the right to legislate, or which affect the establishment or procedures of Land authorities. For matters other than those referred to in the second sentence in which the joint representative and deputy fail to agree, the joint representative shall determine the common position. The negotiations shall be based on the position recommended pursuant to the first to third sentences unless the supervisory authorities of the Federation and the Länder adopt a different position with a simple majority. The Federation and each Land each have one vote. Abstentions shall not be counted.
(3) The joint representative and his or her deputy shall be bound by the common position pursuant to subsections 1 and 2 and shall determine by mutual agreement the conduct of negotiations according to this common position. Should they fail to reach agreement, the deputy shall decide the further conduct of negotiations for the matters referred to in Section 18 (2), second sentence. For other matters, the joint representative shall have the deciding vote.