57 BDSG Auskunftsrecht — Right of access

German Original Version

§ 57 Auskunftsrecht

(1) Der Verantwortliche hat betroffenen Personen auf Antrag Auskunft darüber zu erteilen, ob er sie betreffende Daten verarbeitet. Betroffene Personen haben darüber hinaus das Recht, Informationen zu erhalten über

  1. die personenbezogenen Daten, die Gegenstand der Verarbeitung sind, und die Kategorie, zu der sie gehören,
  2. die verfügbaren Informationen über die Herkunft der Daten,
  3. die Zwecke der Verarbeitung und deren Rechtsgrundlage,
  4. die Empfänger oder die Kategorien von Empfängern, gegenüber denen die Daten offengelegt worden sind, insbesondere bei Empfängern in Drittstaaten oder bei internationalen Organisationen,
  5. die für die Daten geltende Speicherdauer oder, falls dies nicht möglich ist, die Kriterien für die Festlegung dieser Dauer,
  6. das Bestehen eines Rechts auf Berichtigung, Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung der Daten durch den Verantwortlichen,
  7. das Recht nach § 60, die Bundesbeauftragte oder den Bundesbeauftragten anzurufen, sowie
  8. Angaben zur Erreichbarkeit der oder des Bundesbeauftragten.

(2) Absatz 1 gilt nicht für personenbezogene Daten, die nur deshalb verarbeitet werden, weil sie aufgrund gesetzlicher Aufbewahrungsvorschriften nicht gelöscht werden dürfen oder die ausschließlich Zwecken der Datensicherung oder der Datenschutzkontrolle dienen, wenn die Auskunftserteilung einen unverhältnismäßigen Aufwand erfordern würde und eine Verarbeitung zu anderen Zwecken durch geeignete technische und organisatorische Maßnahmen ausgeschlossen ist.

(3) Von der Auskunftserteilung ist abzusehen, wenn die betroffene Person keine Angaben macht, die das Auffinden der Daten ermöglichen, und deshalb der für die Erteilung der Auskunft erforderliche Aufwand außer Verhältnis zu dem von der betroffenen Person geltend gemachten Informationsinteresse steht.

(4) Der Verantwortliche kann unter den Voraussetzungen des § 56 Absatz 2 von der Auskunft nach Absatz 1 Satz 1 absehen oder die Auskunftserteilung nach Absatz 1 Satz 2 teilweise oder vollständig einschränken.

(5) Bezieht sich die Auskunftserteilung auf die Übermittlung personenbezogener Daten an Verfassungsschutzbehörden, den Bundesnachrichtendienst, den Militärischen Abschirmdienst und, soweit die Sicherheit des Bundes berührt wird, andere Behörden des Bundesministeriums der Verteidigung, ist sie nur mit Zustimmung dieser Stellen zulässig.

(6) Der Verantwortliche hat die betroffene Person über das Absehen von oder die Einschränkung einer Auskunft unverzüglich schriftlich zu unterrichten. Dies gilt nicht, wenn bereits die Erteilung dieser Informationen eine Gefährdung im Sinne des § 56 Absatz 2 mit sich bringen würde. Die Unterrichtung nach Satz 1 ist zu begründen, es sei denn, dass die Mitteilung der Gründe den mit dem Absehen von oder der Einschränkung der Auskunft verfolgten Zweck gefährden würde.

(7) Wird die betroffene Person nach Absatz 6 über das Absehen von oder die Einschränkung der Auskunft unterrichtet, kann sie ihr Auskunftsrecht auch über die Bundesbeauftragte oder den Bundesbeauftragten ausüben. Der Verantwortliche hat die betroffene Person über diese Möglichkeit sowie darüber zu unterrichten, dass sie gemäß § 60 die Bundesbeauftragte oder den Bundesbeauftragten anrufen oder gerichtlichen Rechtsschutz suchen kann. Macht die betroffene Person von ihrem Recht nach Satz 1 Gebrauch, ist die Auskunft auf ihr Verlangen der oder dem Bundesbeauftragten zu erteilen, soweit nicht die zuständige oberste Bundesbehörde im Einzelfall feststellt, dass dadurch die Sicherheit des Bundes oder eines Landes gefährdet würde. Die oder der Bundesbeauftragte hat die betroffene Person zumindest darüber zu unterrichten, dass alle erforderlichen Prüfungen erfolgt sind oder eine Überprüfung durch sie stattgefunden hat. Diese Mitteilung kann die Information enthalten, ob datenschutzrechtliche Verstöße festgestellt wurden. Die Mitteilung der oder des Bundesbeauftragten an die betroffene Person darf keine Rückschlüsse auf den Erkenntnisstand des Verantwortlichen zulassen, sofern dieser keiner weitergehenden Auskunft zustimmt. Der Verantwortliche darf die Zustimmung nur insoweit und solange verweigern, wie er nach Absatz 4 von einer Auskunft absehen oder sie einschränken könnte. Die oder der Bundesbeauftragte hat zudem die betroffene Person über ihr Recht auf gerichtlichen Rechtsschutz zu unterrichten.

(8) Der Verantwortliche hat die sachlichen oder rechtlichen Gründe für die Entscheidung zu dokumentieren.

Fußnote

(+++ § 57 Abs. 7: zur Anwendung vgl. § 56 Abs. 4 u. § 58 Abs. 7 +++)

(+++ § 57 Abs. 8: zur Anwendung vgl. § 58 Abs. 7 +++)

English Translated Version

Section 57 Right of access

(1) The controller shall inform data subjects on request whether data concerning them are being processed. Data subjects shall also have the right to information about

  1. the personal data being processed and the categories to which they belong;
  2. the available information on the origin of the data;
  3. the purposes of and legal basis for the processing;
  4. the recipients or categories of recipients to whom the data have been disclosed, in particular recipients in third countries or international organizations;
  5. the period for which the data will be stored, or if that is not possible, the criteria used to determine that period;
  6. the existence of the right to rectification or erasure of data or restriction of processing of data by the controller;
  7. the right pursuant to Section 60 to lodge a complaint with the Federal Commissioner, and
  8. the contact details of the Federal Commissioner.

(2) Subsection 1 shall not apply to personal data recorded only because they may not be erased due to legal or statutory provisions on retention, or only for purposes of monitoring data protection or safeguarding data, if providing information would require a disproportionate effort, and appropriate technical and organizational measures make processing for other purposes impossible.

(3) No information shall be provided if the data subject does not provide information enabling the data to be located and if the effort required is therefore disproportionate to the data subject’s interest in the information.

(4) Subject to the conditions of Section 56 (2), the controller may dispense with the provision of information pursuant to subsection 1, first sentence, or restrict, wholly or partly, the provision of information pursuant to subsection 1, second sentence.

(5) If the information to be provided relates to the transfer of personal data to the authorities for the protection of the Constitution, the Federal Intelligence Service, the Military Counterintelligence Service and, as far as the security of the Federation is affected, other authorities of the Federal Ministry of Defence, such provision shall be permitted only with the approval of these bodies.

(6) The controller shall notify the data subject, without delay, in writing of any refusal or restriction of access. This shall not apply if providing this information would entail a threat as referred to in Section 56 (2). The notification pursuant to the first sentence shall include the reasons for the refusal or the restriction unless providing the reasons would undermine the intended purpose of the refusal or restriction of access.

(7) If the data subject is notified pursuant to subsection 6 of the refusal or restriction of access, he or she may exercise his or her right of access also via the Federal Commissioner. The controller shall inform the data subject of this possibility and that, in accordance with Section 60, the data subject may lodge a complaint with the Federal Commissioner or seek a judicial remedy. If the data subject exercises his or her right pursuant to the first sentence, the information shall be provided to the Federal Commissioner at the request of the data subject, unless the responsible supreme federal authority determines in the individual case that doing so would threaten the security of the Federation or a Land. The Federal Commissioner shall at least inform the data subject that all necessary checks have been conducted or that the Federal Commissioner has conducted a review. This notification may include information as to whether violations of data protection law were found. The notification from the Federal Commissioner to the data subject shall not permit any conclusions to be drawn concerning the information held by the controller unless the latter agrees to the provision of more extensive information. The controller may refuse to such provision only as far as and for as long as he or she could dispense with or restrict information pursuant to subsection 4. The Federal Commissioner shall also inform the data subject of his or her right to seek a judicial remedy.

(8) The controller shall document the factual or legal reasons on which the decision is based.

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